Am 20. Februar 2020 hatte eine Gruppe Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs die großartige Möglichkeit, einen Tag lang an der Europauniversität Flensburg Studentenluft zu schnuppern. In Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde von der Europa-Universität Flensburg das Schülerlaborprogramm ,,ChemLab‘‘, welches an der LMU in München entwickelt wurde, zu uns in den Norden gebracht. Bei diesem Programm durchliefen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen verschiedene Stationen, in denen sie unterschiedlichste chemische Versuche durchführten. Dabei wurden sie von Chemiestudentinnen und Chemiestudenten der EUF begleitet und betreut.

Der Schwerpunkt dieser chemischen Versuche lag in den Nanowelten. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler haben kleinste, mit dem menschlichen Auge nicht sichtbare Teilchen untersucht.

Zunächst wurden mit Hilfe eines Leidenfrostreaktors Silbernanopartikel synthetisiert. Dazu wurde eine Citrat-Lösung und eine Silbernitrat-Lösung hergestellt und vorsichtig auf den Leidenfrostreaktors gegeben. Nach längerem Beobachten konnte man sogar mit dem bloßen Auge kleine Silberpartikel erkennen.

Weiter ging es danach zu einer Station, in der Kunststoffe der Zukunft untersucht wurden. Als erstes wurden am Computer kleine 3D-Modelle eines Wassermoleküls erstellt und anschließend mit einem 3D-Drucker gedruckt. Im Anschluss an den Druck wurden die Kunststoffe, die im 3D-Drucker verwendet werden, näher auf deren Reißfestigkeit und Umweltverträglichkeit untersucht.

 

An der dritten Station wurden Abläufe, die man normalerweise nur fühlen kann, mit Hilfe einer Wärmebildkamera sichtbar gemacht. Hierzu haben die Schülerinnen und Schüler Taschenwärmer selbst herstellen können. Mit Hilfe einer kleinen Wärmebildkamera, die auf ein Tablet gesteckt wird, waren die Temperaturveränderungen deutlich zu erkennen. Natürlich war dies nicht das einzige, was sich angeschaut wurde.

Ein Highlight des Labortages war die Herstellung einer umweltfreundlichen Wunderkerze. Das Besondere an dieser Wunderkerze ist, dass sie nicht nur wesentlich schöner und besser verbrennt. Sie bildet beim Verbrennen keine gesundheitsschädlichen Stoffe, was herkömmliche Wunderkerzen leider tun. Diese Wunderkerze wurde an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der LMU München in einem langen Prozesse entwickelt.
Auf den Bildern ist deutlich der Unterschied zwischen einer herkömmlichen und der selbst hergestellten Wunderkerze zu erkennen.

 

Den Abschluss der Versuche bildete die Untersuchung der Oberfläche eines Haares mit einem Rasterkraftmikroskop kurz AFM ,,Atomic Force Microsope‘‘. Dieses scannt mit Hilfe eines Lasers die molekularen Wechselwirkungen der Atome ab und stellt diese sehr detailliert als Bild dar. Dadurch ließ sich die Oberfläche eines Haares sehr stark vergrößert abbilden.

Untersuchungen am Rasterkraftmikroskop

Insgesamt war dieser Tag eine sehr schöne Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler. Es wurden nicht nur einige spannende chemische Versuche durchgeführt. Sie konnten nicht nur einen kleinen Einblick in das Berufsfeld des Chemielaboranten erhalten und sondern auch erste Erfahrungen sammeln, wie es ist, an einer Universität zu studieren.

 

Ein großer Dank geht an die Studierenden der EUF und an Herr Scheid, den Organisator dieses Schülerlaborprogramms. Wir hatten einen sehr schönen und erlebnisreichen Tag bei euch an der Europa- Universität in Flensburg.

Janes Plähn