Unruhige Jugend:

Doch das Leben der jugendlichen Astrid Ericsson (auf dem Foto rechts außen) ist weit weniger einfach und schön als ihre Kindheit.

In den 1920er Jahren ändert sich das Bild der Frau in der Gesellschaft grundlegend. Angeregt von Vorbildern wie der Schauspielerin Marlene Dietrich geben sich Frauen nun betont sinnlich und selbstbewusst.

Das neue Frauenbild erreichte auch das schwedische Vimmerby. Astrid Ericsson schnitt sich die langen Haare ab, was schon genügte, um in der schwedischen Provinz Aufsehen zu erregen.

 

 

Quelle: https://www.astridlindgren.com/de/-astrid-lindgren/jugend- Astrid Lindgren Company

Doch nicht nur dass sie Dinge anders machen wollte, sondern auch ihr Talent zum Schreiben war früh zu erkennen. Sie trat eine Stelle bei der örtlichen Zeitung an und war damit eine der ersten Frauen im Journalisten-Beruf.

Ihr Liebesverhältnis mit einem älteren Mann führte dazu, dass sie mit 17 Jahren und nicht abgeschlossener Ausbildung unverheiratet schwanger wurde.

Schwere Jahre und erste Erfolge

Zur damaligen Zeit galt ein uneheliches Kind noch als Skandal. Frauen, die ein nichteheliches Kind bekommen, galten als unanständig und verdorben. Dies war ein Riesenproblem nicht nur für Astrid, sondern auch für Ihre Familie.

Zitat:

„Noch nie gab es so viel Klatsch und Tratsch über so etwas Unbedeutendes, zumindest nicht in Vimmerby. Gegenstand dieses Tratsches zu sein, fühlte sich ungefähr so an, wie in einer Schlangenhöhle zu liegen, und ich fasste den Entschluss, diese Schlangenhöhle so schnell wie möglich zu verlassen.“

Quelle:https://www.astridlindgren.com/de/-astrid-lindgren/jugend

Um der gesell­schaft­lichen Ächtung auf dem Land zu entgehen, verließ Astrid Ericsson also Vimmerby und begann 1926 in Stockholm eine Ausbildung als Sekretärin.

In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen brachte sie am 4. Dezember 1926 ihren Sohn Lars zur Welt. Lars, der meistens Lasse genannt wird, verbrachte seine ersten Lebensjahre bei dänischen Pflegeeltern. Erst ab 1930/31 lebte er wieder ständig bei seiner Mutter.

Für Astrid Ericsson war diese Zeit von großer Armut und Einsamkeit geprägt.

1928 wurde sie Sekretärin im Königlichen Automobilclub. Dort lernte sie ihren späteren Mann Sture Lindgren kennen, den sie 1931 heiratete. Aus Astrid Ericsson wurde nun die später so berühmte Astrid Lindgren.

Die gemeinsame Tochter des Paares, Karin, wurde 1934 geboren. Im selben Jahr stellten sich auch erste Erfolge für die Schriftstellerin Lindgren ein. In schwedischen Zeitschriften erschienen erstmals einige ihrer Märchen. Doch auf ihren Durchbruch musste sie noch zehn Jahre warten.

Ho/Gei