Wir haben mit dem Kurs AnNa 8 (Angewandte Naturwissenschaften) am 15.02.23 den Hof Backensholz in Oster-Ohrstedt besucht.

Wir beschäftigen uns im Unterricht gerade mit dem Thema „Milch“ und haben bisher folgende Sachen getan: Wir haben selbst Butter und Jogurt hergestellt und Versuche gemacht, ob die Milchprodukte zum Beispiel Fett oder andere Nährstoffe enthalten. Als Ergänzung haben wir nun die Erkundungsfahrt zum Hof Backensholz gemacht, da man dort sowohl die Käserei als auch die Landwirtschaft sehen kann.

Als erstes ging es zur Hygiene. Wir zogen Schutz-Kittel an und desinfizierten unsere Hände. Danach kam der Produktionsleiter, Micha und führte uns in die Käserei. Er erklärte uns, dass die Milch nicht erhitzt, sondern nur erwärmt wird, weil dort Rohmilchkäse hergestellt wird. Wir haben drei große Behälter mit Rührern gesehen, in denen der Milch zuerst Milchsäurebakterien und Lab zugefügt wird. Dort bilden sich der „Bruch“, aus dem später der Käse wird und Molke. Dann wurden uns in einem weiteren Raum die Salzlakebecken gezeigt, in denen die in Formen gegossenen Käsestücke dann haltbar gemacht werden. Micha zeigte uns dann den Reifungsraum und erklärte uns eine Maschine, die die ganzen Käselaibe automatisch dreht und wischt. Dort sind Käselaibe im Wert von ca. 1,5 Millionen € gelagert. Manche Käsesorten reifen dort bis zu zwei Jahren und müssen am Anfang sehr oft, später seltener gepflegt werden. Es roch dort teils nach Ammoniak und im Blauschimmelraum wurde der Geruch für einige von uns beinahe unerträglich. Zum Schluss wurde uns noch der Verpackungs- und Versandraum gezeigt und erklärt. Wir haben dort ziemlich viel über Käse gelernt. Es hat uns gefallen, weil wir vorher noch nicht wussten, wie Käse hergestellt wird.

Anschließend hatten wir eine Käse-Verkostung. Angerichtet waren vier verschiedene Käsesorten. Wir hatten Weichkäse (CréMeer), Hofkäse, kleinen und großen Deichkäse. Wir durften alles probieren. Alle Sorten waren erstaunlich gut und hatten einen intensiven Geschmack. Wir haben gemerkt, was für ein Unterschied die Reifezeit doch macht. Manche waren weich wie der Weichkäse und andere waren wiederum hart wie der kleine Deichkäse.  Außerdem war auch der Geschmack unterschiedlich. Sie können würzig oder milde sein, was natürlich nicht für jeden etwas ist. Alles in einem war die Käse Verkostung sehr gut.

Henrik Andresen hat uns anschließend in Empfang genommen und die Hof-Tour mit uns gemacht. Als erstes waren wir bei der Melkstation. Dort hat er uns etwas über die Milchproduktion erzählt. Alle Kühe zusammen produzieren etwa 6 Millionen Liter im Jahr. Danach waren wir bei den Kälbern. Da hat Henrik uns erzählt, dass jede Kuh dort jedes Jahr ein Kalb gebärt, also gibt es ungefähr 600 Kälber im Jahr. Ungefähr die Hälfte der Kälber ist weiblich, diese kriegen dann auch einen Namen. In diesem Jahr kriegen alle einen Namen mit „C“. Männliche Kälber werden nach 4 Wochen verkauft. Kühe sind 9 Monate trächtig/schwanger. Die Kühe produzieren so viel Gülle, so dass die Bio Gasanlage damit das ganze Jahr betrieben werden kann. Der Hof produziert auch seine eigene Nahrung für die Kühe. Die Milch, die dort gemolken wird, wird zur Käserei geleitet. Dort wird dann daraus Käse hergestellt.

Auf dem Hof gibt es auch einen Kindergarten, in den auch die Kinder der Mitarbeiter gehen können. Die Altersspanne beträgt 3 bis 6 Jahre, es sind derzeit 18 Kinder, die dort von insgesamt vier Kindergärtnerinnen betreut werden. Geleitet wird der Kindergarten von Ms. Rudolf. Es ist ein Wald- und Hofkindergarten. Die Kinder gehen die meiste Zeit im Wald oder sie helfen auf dem Hof. Eine der

Lieblingsaufgaben der Kinder ist es, Stroh für die Kälber zu verteilen. Das schaffen sie sogar schneller als eine Maschine.

Am besten haben uns der Rundgang draußen bei den Kühen und die Käse-Verkostung gefallen. Jetzt möchten wir im Kurs noch unseren eigenen Käse herstellen.